Idee

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Die Idee zu
Kunst am Strand entstand 2006 während eines
Aufenthaltes am Strand von Rantum. Das einmalige Zusammenspiel von
Weite, Raum und Elementen, von
visuellen, haptischen und akustischen Reizen, bei gleichzeitiger
Purheit der Landschaft, veranlasste mich bei der ersten Wahrnehmung
dieser Umgebung
zu dem Gedanken, diesen Ort als Ausstellungsfläche
zu nutzen.
Fragen, die mich damals inspirierten waren von so gegensätzlichen
Polen, wie der modernen und pulsierenden Berliner Kunstszene und meinem Studium der
entweder durch Raum oder Zeit fernen Kunst schriftloser Kulturen
inspiriert, und galten der Wahrnehmng von Kunst:
Gibt es ein gemeinsames menschliches Kunstverständnis? Was ist
Kunst? Oder eher ab wann? Nach 4 Jahren an der Kunsthochschule? Oder
ist es sofort Kunst, wenn es als solche erschaffen wird? Egal von wem.
Und kann man Kunst erkennen? Einen Michelangelo vielleicht schon noch.
Aber mittlerweile?! Braucht es ein Schild?! Einen Hinweis? Sind wir so unmündig geworden,
dass uns gesagt werden muß, wann wir Kunst erblicken. Oder sind wir so schon so
weit entwickelt, dass die Kunst nur noch im Kopf passiert, nur leider
das Gedankenlesen lässt noch auf sich warten. Und die alten
Meister waren
eher
Handwerker,
weil
sie
sich
noch
"auf
eine
Kunst
verstanden"?
Oder gibt es doch den göttlichen Funken, unanbhängig von
Meistern und Moderne, der doch irgendwie von allen
Menschen gleichermaßen wahrgenommen werden kann? Mit dem 6. Sinn.
Der manchmal überspringt, und manchmal nicht.
Vielleicht sollte man
Kunst in einen Raum bringen, wo es sonst nichts "Künstliches"
gibt, wo der Blick für das Wesentliche geöffnet ist. Um dort
das Künstliche vom Kunstvollen unterscheiden
zu
lernen?
Die Welt bietet mehr
Möglichkeiten als Berlin Mitte, dachte ich, und so fiel meine Wahl
auf den Strand - die Grenze zwischen Elementen und
Lebensräumen, der schmale Grat zwischen Natur und Kultur.
Die Kurverwaltung von Rantum war sofort aufgeschlossen für neue
Ideen. Künstlerfreunde zeigten Interesse und die
Staatskanzlei von Schleswig
Holstein erklärte
sich 2008 bereit das
Projekt zu fördern.
Als Gesamtinstallation
kann KunstamStrand als die Versinnbildlichung der
Möglichkeit gesehen werden, die Welt nach
eigenen Vorstellungen zu
gestalten. Mutig
zu
sein,
nach
Antworten zu suchen und die Welt auch heute noch als
unbekannten Ort zu begreifen.
Dorothee Roldan y
Reimers
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